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Warum uns bestimmte GerÀusche auf die Palme bringen


Bild: Christin Klose/dpa-tmn/dpa

Es ist doch nur ein GerĂ€usch, sollte man meinen. Und doch kann es starke Reaktionen in uns auslösen, wenn etwa eine MĂŒcke an unserem Ohr surrt, etwas beim Autofahren im Kofferraum klappert oder die TĂŒr laut knarrt. Wir sind genervt, gestresst, vielleicht sogar wĂŒtend. Kurz: Wir finden einfach nur unangenehm, was wir da gerade hören. Aber warum? 

Hohe Töne empfinden wir oft unangenehmer als tiefe

Dass wir uns an bestimmten AlltagsgerĂ€uschen so stören, das kann unterschiedliche GrĂŒnde haben. 

Manchmal ist es schlichtweg die Tonhöhe. Denn hohe Töne hören wir lauter als tiefe, wie Eberhard Schmidt von der Bundesinnung der Hörakustiker (Biha) erklĂ€rt. «Dadurch werden schrille und quietschende GerĂ€usche in einem hohen Frequenzbereich hĂ€ufig als unangenehm empfunden.» Also zum Beispiel, wenn die Gabel ĂŒber den Teller kratzt. 

Auch Erinnerungen spielen eine Rolle

Jeder Mensch hat ein individuelles GerĂ€uschempfinden. Dabei prĂ€gen auch unsere Erfahrungen, wie wir GerĂ€usche wahrnehmen. «Dass ein GerĂ€usch fĂŒr jemanden schwer zu ertragen ist, kann zum Beispiel daran liegen, dass es an ein unangenehmes Erlebnis erinnert», erklĂ€rt Schmidt. Da reicht es vielleicht schon, dass der Nachbar die Bohrmaschine an die Wand ansetzt - zack, hat man die letzte Wurzelbehandlung beim Zahnarzt im Kopf. 

Tinnitus kommt oft zusammen mit Hyperakusis

Übrigens: Wer einen Tinnitus - also OhrgerĂ€usche - hat, ist nicht selten auch von einer Überempfindlichkeit gegenĂŒber GerĂ€uschen betroffen. Hyperakusis heißt dieses PhĂ€nomen. 

Dabei spielt aber nicht die Art des GerĂ€usches die entscheidende Rolle, sondern seine LautstĂ€rke. Betroffene empfinden schon LautstĂ€rken als sehr unangenehm, die fĂŒr andere weit unterhalb der Schmerzgrenze liegen. VollstĂ€ndig geklĂ€rt sind die Ursachen nicht.  

Misophonie: Der Hass auf GerÀusche

Und dann gibt es noch die Misophonie. Dabei sind es ganz bestimmte GerĂ€usche - oft EssensgerĂ€usche, die bei Betroffenen starke negative Reaktionen auslösen. Das können enorme Anspannung, Ekel, Ärger oder Wut sein, heißt es auf der Webseite der UniversitĂ€t Bielefeld, wo zu diesem PhĂ€nomen geforscht wird. 

Eine anerkannte Erkrankung ist Misophonie bislang nicht, sie kann das Leben von Betroffenen aber stark einschrĂ€nken. Oft versuchen sie, bestimmte Alltagssituationen zu umgehen, das gemeinsame Essen mit anderen zum Beispiel. So ziehen sich Betroffene immer weiter zurĂŒck, woraus soziale Ängste oder auch Depressionen entstehen oder verstĂ€rkt werden können.  

Bei Verdacht ist ein Hörtest der erste Schritt 

Wer den Verdacht hat, auf AlltagsgerĂ€usche ĂŒbermĂ€ĂŸig stark zu reagieren, kann in einem ersten Schritt abklĂ€ren lassen, wie gut das eigene Gehör funktioniert. Einen Hörtest kann man bei HNO-Ärztinnen und -Ärzten, aber auch bei Hörakustikern machen. Wer den Verdacht hat, von Misophonie betroffen zu sein, fĂŒr den ist sinnvoll, sich psychotherapeutische Hilfe zu suchen. 


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(07.05.2024)


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