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Multivitaminsäfte im «Öko-Test»: Gut ist nur einer

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Maracuja, Orange, Ananas: Auf den Verpackungen von Multivitaminsäften prangen allerlei exotische FrĂĽchte. Wer ein solches Produkt in den Wagen legt, kauft aber zum GroĂźteil Apfelsaft - bis zu 80 Prozent beträgt sein Anteil in den Saftmischungen.Â
Was steckt noch drin, vor allem mit Blick auf die Vitaminzusätze? Das wollte die Zeitschrift «Öko-Test» wissen und hat 18 Multivitaminsäfte untersucht (Ausgabe 1/2026). Ihr Fazit fällt wenig begeistert aus: «Wir sehen bei vielen der gelborangenen Säfte rot.» Insbesondere aus zwei GrĂĽnden gibt es fĂĽr viele Säfte kräftige PunktabzĂĽge.Â
Problem 1: Zu hoch dosierte VitaminzusätzeÂ
Dass ein Multivitaminsaft so eine Bandbreite an Vitaminen liefert, liegt daran, dass sie ihm kĂĽnstlich zugesetzt werden. Von Vitamin C ĂĽber Vitamin E bis Folsäure: Bis zu elf Vitaminzusätze mischen die Hersteller den Produkten bei. Der Test zeigt, dass sie diese Zusätze in vielen Fällen zu hoch dosieren.Â
Das Problem: Das Motto «Viel hilft viel» gilt bei Vitaminen nicht. Nimmt der Körper ĂĽber angereicherte Lebensmittel mehr auf, als er braucht, entsteht im besten Fall bloĂź teurer Urin - der Körper scheidet ĂśberflĂĽssiges wieder aus.Â
Bei einigen Vitaminen hingegen drohen Gesundheitsrisiken, wenn man zu viel davon aufnimmt. Daher hat das Bundesinstitut fĂĽr Risikobewertung (BfR) Höchstmengenempfehlungen entwickelt, die auch Grundlage fĂĽr die «Öko-Test»-Bewertung sind. Die Erkenntnis: In jedem Saft gibt es mindestens ein Vitamin, das die BfR-Höchstmengenempfehlungen ĂĽberschreitet. Bei den meisten Produkten sind sogar drei oder vier Vitaminzusätze zu hoch dosiert.Â
Ein Saft enthält zudem Vitamin A. Dabei handelt es sich um ein Vitamin, das nach BfR-Empfehlung Lebensmitteln - mit Ausnahme von Margarine - gar nicht zugesetzt werden sollte. Denn eine hohe Aufnahme kann schaden. Vor allem Schwangere sollten aufpassen: In den ersten Monaten kann sich dadurch das Risiko fĂĽr Fehlbildungen des Kindes erhöhen.Â
Problem 2: Rückstände von Pestiziden
In 15 der 18 untersuchten Säfte entdeckte «Öko-Test» ein Abbauprodukt des Pestizids Captan. Während das Pestizid selbst als vermutlich krebserregend gilt, ist das beim Abbauprodukt nicht der Fall. «Wir werten aber ab, weil Captan fĂĽr die Menschen in den Ursprungsländern, die damit in Kontakt kommen, eine Gesundheitsgefahr darstellt», schreiben die Testerinnen und Tester.Â
Und es gab weitere PestizidrĂĽckstände - oft blieb es nicht nur bei einem. So summieren sich bei zwei Säften jeweils vier PestizidrĂĽckstände auf. Zwar bedeuten die gemessenen Gehalte laut «Öko-Test» keine akute Gesundheitsgefahr. Doch es ist nur wenig darĂĽber bekannt, welche Wechselwirkungen zwischen einzelnen Stoffen entstehen können. Auch das bedeutet: Punktabzug.Â
Nur einen Saft kann «Öko-Test» empfehlenÂ
Die Hälfte der Multivitaminsäfte rasselt mit den Noten «mangelhaft» und «ungenügend» durch. Am anderen Ende des Notenspiegels ist es deutlich einsamer. Nur ein einziger Saft bekommt die Note «gut»: der «K-Classic Multivitaminsaft» von Kaufland (Glockengold).
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(29.12.2025)

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